Dachbegrünung

Im Rahmen der 12. KlimaWoche Bielefeld und zu Beginn der Corona-Zeit konnte ein Projekt nicht verschoben werden: die Dachbegrünung auf dem Bauernhof Dingerdissen. Mit reichlich Abstand ging es daran, dieses Projekt zu verwirklichen.

Und als Fazit gilt: Die Sedum-Sprossen haben Fuß gefasst, die Kräuter- und Wildblumensaat ist aufgegangen – und beide Pflanzengruppen vergrößern von Woche zu Woche den ‚grünen Teppich‘.

Das Besondere daran: dieser ‚Teppich‘ entsteht in zweieinhalb Metern Höhe über dem Erdboden und wird ein landwirtschaftliches Stalldach von 100 Quadratmetern Fläche begrünen.

Die Vision: In luftiger Höhe krabbeln, sirren und summen Insekten – unten quieken und grunzen die Bio-Schweine.

Der Aufbau des Untergrunds für eine Begrünung richtet sich nach den Gegebenheiten vor Ort. Wie ist das vorhandene Dach beschaffen? Ist es stabil genug für das zusätzliche Gewicht? Auf welche ‚Zutaten‘ kann der Fachmann für Biotop- und Landschaftsgestaltung zurückgreifen?

Im konkreten Fall mussten auf dem Trapez-Blechdach die Vertiefungen von vier Zentimetern mit Styrodur-Platten ausgeglichen werden. Erst auf der dann entstanden glatten Fläche ließ sich problemlos die notwendige Wurzelschutz-Folie ausrollen.

Das Verlegen der Vegetationsmatten aus Recycling-Material ist der nächste Schritt des Dachaufbaus – wenn man von den zusätzlichen Arbeiten wie Anbringen von Randleisten und Fixierung der Folie absieht. So präpariert kann das Dach das Pflanzsubstrat aufnehmen.

Also: Säcke aufs Dach hieven und deren Inhalt schön gleichmäßig verteilen. Neben gleichmäßigem Harken ist Augenmaß gefragt.

Das Substrat wirkt von weitem wie eine Kiesauflage. Alles ist bereit für Sedum-Sprossen und Samen von Kräutern und Wildblumen. Nur etwas wärmer muss es noch werden, damit die Voraussetzung für einen guten Wachstumsstart erreicht wird.

Der Paketdienst hat fünf Kilogramm Sprossen und ein halbes Kilogramm Samen geliefert – nun muss alles in das Substrat eingebracht werden. Die Sedum-Sprossen lassen sich mit Hilfe der Harke gut verteilen, dabei kommt es auf gleichmäßiges Arbeiten an. Das Gerät darf keine Löcher in die Oberfläche ziehen. Der Einsatz einer Handwalze hilft, die Sprossen anzupressen und die Substrat-Auflage wieder etwas zu verdichten.

Da ist Handarbeit gefragt: Auf den richtigen Schwung und gleichmäßiges Vorwärts-Schreiten kommt es beim Ausbringen der Samen an. Möglichst gleichmäßig sollen die Sedum-Sprossen und die Blumensamen auf der vorbereiteten Dachfläche verteilt werden.

Das Säen ist sozusagen der letzte Akt der Vorbereitung vor Ort. Und allen, die an der Aktion beteiligt sind, wird bewusst: Jetzt gilt es! Und nun heißt es abwarten und Daumen drücken.

Die KlimaWoche empfiehlt: NACHMACHEN! Denn es lohnt sich. Im Prinzip kann jedes Dach, sofern die Statik passt, genutzt werden, entweder für eine Dachbegrünung oder zur Energiegewinnung. Lasst die Dächer nicht nutzlos Fläche versiegeln!

Fragen oder Anregungen können Sie gerne an uns richten – wir helfen weiter oder nehmen Anregungen auf.

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